Schreibkompetenz

Forschungsgruppe

Teilkomponenten der Schreibkompetenz

Schrei­ben kön­nen ist mehr als die Fä­hig­keit, die Buch­sta­ben ei­nes Schrift­sys­tems flüs­sig zu Pa­pier oder zu Tas­ta­tur zu brin­gen und da­bei or­tho­gra­phi­sche Re­geln zu be­ach­ten. Er­folg­rei­ches Schrei­ben heißt, Ziele zu er­rei­chen: Die Adres­sa­ten von Tex­ten sol­len nach der Lek­türe et­was Neues oder An­de­res wis­sen, kön­nen, glau­ben oder tun als zu­vor.

Die schu­li­sche Schreib­di­dak­tik bleibt häu­fig ih­rem „Brauch­tum“ ver­haf­tet, in dem man in der Pri­mar­stufe er­zäh­lende, in der Se­kun­dar­stufe I beschreibende/berichtende und in­stru­ie­rende und in der Se­kun­dar­stufe II ar­gu­men­tie­rende Texte ein­übt und ein­for­dert. Doch wo bleibt hier bei­spiels­weise die Ar­gu­men­tier­fä­hig­keit, mit der sich El­tern schon bei ih­ren Vor­schul­kin­dern aus­ein­an­der­set­zen müs­sen? Und warum wird die er­zielte Schreib­kom­pe­tenz nach Durch­lau­fen des Schul­sys­tems häu­fig den­noch als un­zu­rei­chend ein­ge­schätzt?

Das vor­lie­gende For­schungs­pro­jekt glie­dert sich in zwei Pha­sen: In Phase 1 wird ver­sucht, Teil­fä­hig­kei­ten zu iden­ti­fi­zie­ren, die zu ei­ner all­ge­mei­nen Schreib­kom­pe­tenz bei­tra­gen kön­nen, und die Re­le­vanz sol­cher Fä­hig­kei­ten über die ver­schie­de­nen schu­li­schen Text­ty­pen hin­weg zu prü­fen. Ent­spre­chende Teil­fä­hig­kei­ten kön­nen nicht nur im sprach­li­chen Be­reich, son­dern auch in vor­sprach­li­chen ko­gni­ti­ven Leis­tun­gen be­stehen – so könnte die Schreib­kom­pe­tenz auch bei Schü­lern ge­för­dert wer­den, die das Deut­sche noch un­zu­rei­chend be­herr­schen. In Phase 2 wer­den die so er­mit­tel­ten Teil­fä­hig­kei­ten in kon­krete schreib­di­dak­ti­sche Maß­nah­men über­führt und de­ren Wirk­sam­keit in ei­ner In­ter­ven­ti­ons­stu­die über­prüft.

Das For­schungs­pro­jekt ist Teil der vom Bun­des­mi­nis­te­rium für Bil­dung und For­schung ge­för­der­ten In­itia­tive „Sprach­dia­gnos­tik und Sprach­för­de­rung“ (FiSS).