Schreibkompetenz

Forschungsgruppe

Ergebnisse

Die Da­ten bei­der Er­he­bungs­wel­len sind aus­ge­wer­tet. Er­fasst wur­den eine Reihe pro­zess­be­zo­ge­ner Va­ria­blen als In­di­ka­to­ren für ef­fi­zi­en­tes Ab­schrei­ben, wie z.B. ab­ge­schrie­bene Zei­chen pro Mi­nute, Pau­sen­häu­fig­kei­ten, Schreib­ge­schwin­dig­keit pro Zei­chen oder die Menge ab­ge­schrie­be­ner Zei­chen zwi­schen  zwei Schreib­pau­sen. Bei der va­ri­anz­ana­ly­ti­schen Un­ter­su­chung sind in­ner­halb des 2 × 4 × 4-De­signs vor al­lem Er­geb­nis­mus­ter über ver­schie­dene Pro­zess­va­ria­blen hin­weg von In­ter­esse, da diese wech­sel­sei­tig von­ein­an­der ab­hän­gig sind. Be­reits ver­öf­fent­lichte Er­geb­nisse fin­den Sie un­ter dem Me­nü­punkt Pu­bli­ka­tio­nen, wei­tere Pu­bli­ka­tio­nen sind ak­tu­ell in Vor­be­rei­tung und wer­den nach Ver­öf­fent­li­chung zeit­nah von uns ver­linkt wer­den. Als Über­blick folgt an die­ser Stelle eine kurze Zu­sam­men­fas­sung der Haupt­be­fund­li­nien:

  1. Ein wich­ti­ges Er­geb­nis be­steht darin, dass sich mit den er­fass­ten In­di­ka­to­ren ein Va­ria­blen­pro­fil de­fi­nie­ren lässt, durch wel­ches op­ti­male Schreib­effi­zi­enz ab­ge­bil­det wird (u. a. viele ab­ge­schrie­bene Zei­chen pro Mi­nute, we­nige Pau­se­n­er­eig­nisse, Lo­ka­li­sie­rung der vor­han­de­nen Pau­sen über­wie­gend an Wort­gren­zen, hohe Schreib­ge­schwin­dig­keit pro Zei­chen). Ein sol­ches Pro­fil lässt sich bei dem Sym­bol­sys­tem „sinn­vol­ler Text“, wel­ches un­ter den ver­wen­de­ten Sym­bol­sys­te­men am bes­ten lin­gu­is­tisch ko­dier­bar ist, vor al­lem bei den fort­ge­schrit­te­ne­ren Viert­kläss­lern und in An­sät­zen auch bei den Zweit­kläss­lern nach­wei­sen. Bei den üb­ri­gen Sym­bol­sys­te­men zeigt sich bei ab­stei­gen­der lin­gu­is­ti­scher Ko­dier­bar­keit in fast al­len Fäl­len ein zu­neh­mend un­güns­ti­ge­res Va­ria­blen­pro­fil.
  2. Durch den Ein­satz der Zweit­auf­ga­ben lässt sich ab­lei­ten, dass die zen­trale Exe­ku­tive und die pho­no­lo­gi­sche Schleife eine wich­tige Rolle für ef­fi­zi­en­tes Ab­schrei­ben spie­len; für den vi­su­ell-räum­li­chen No­tiz­block lässt sich in den Ana­ly­sen kein di­rek­ter Ein­fluss nach­wei­sen.
  3. Es zei­gen sich bei lin­gu­is­tisch bes­ser ko­dier­ba­ren Sym­bol­sys­te­men un­ter Ar­beits­ge­dächt­nis­be­las­tung stär­ker aus­ge­prägte ne­ga­tive Ein­flüsse auf die Ef­fi­zi­enz­in­di­ka­to­ren. Dies spricht da­für, dass eine Stra­te­gie ge­stört wird, bei der die se­man­ti­sche und pho­no­lo­gi­sche Ko­dier­bar­keit der Vor­lage zur Un­ter­stüt­zung von Chun­king-Pro­zes­sen im Ar­beits­ge­dächt­nis ge­nutzt wird.
  4. Ins­ge­samt zeigt sich, dass sich bei Viert­kläss­lern be­reits eine ge­wisse Ex­per­tise beim Ab­schrei­ben her­aus­ge­bil­det hat, wäh­rend sich bei Zweit­kläss­lern (die durch­gän­gig schlech­ter ab­schnei­den) Stra­te­gien für ef­fi­zi­en­te­res Ab­schrei­ben noch in ei­nem Ent­wick­lungs­pro­zess zu be­fin­den schei­nen.