Die Untersuchung setzt sich aus drei Messzeitpunkten und der unterrichtlichen Förderung von Schreibkompetenz zusammen.
Die Untersuchung wird an den Projektstandorten Hannover und Köln jeweils an zwei 5. und 9. Klassen an je drei Gesamtschulen und Gymnasien, insgesamt also an 24 Klassen durchgeführt (davon 12 Interventionsklassen und 12 Kontrollklassen).
Die Erhebung erfolgt – für die Interventions- und die Kontrollklassen – an drei Messzeitpunkten. Zu Beginn des Schuljahres (= Messzeitpunkt 1) werden die allgemeinen Lernvoraussetzungen der beteiligten Schüler/innen erhoben. Am Ende des Schulhalbjahres (= Messzeitpunkt 2) werden Indikatoren der Schreibkompetenz (informierender und argumentierender Text) sowie Ergebnisse der Förderung der speziellen Teilfähigkeiten (Perspektivenübernahme und Kohärenzherstellung) erhoben; dieselbe Erhebung (= Messzeitpunkt 3) erfolgt ein zweites Mal am Ende des Schuljahres zur Bestimmung der Nachhaltigkeit des Lernerfolgs. Fünfte und neunte Klassen werden in aufeinander folgenden Jahren untersucht.
Die Intervention erfolgt im Fach Deutsch in 10 Unterrichtseinheiten à 15-20 Minuten über 10 Wochen hinweg. Die Unterrichtseinheiten werden an der Professur für Sprachdidaktik der Universität zu Köln entwickelt und dort pilotiert. Die beteiligten Deutschlehrer/innen erhalten ein umfassendes Paket an Unterrichtsmaterialien, welches aus je einem Heft für die Lehrkräfte und einem für die Schüler/innen besteht. Die Lehrkräfte erhalten damit Aufgabeninstruktionen, Durchführungsvorschläge und Lösungsskizzen zu den jeweiligen Einheiten. Darüber hinaus werden zu jeder Einheit Anknüpfungspunkte an den regulären Deutschunterricht aufgezeigt. Das Heft für die Schüler/innen enthält lediglich die Aufgaben; Musterlösungen werden vorgeschlagen. Zudem wird den durchführenden Lehrer/inne/n die Teilnahme an einem Workshop angeboten, in dem mit ihnen mögliche Einbettungen der Intervention in ihr Unterrichtskonzept erarbeitet werden.
Die Untersuchung der fünften Klassen beginnt mit dem Schuljahr 2013/2014; die neunten Klassen werden im darauffolgenden Schuljahr 2014/2015 untersucht.
Über die Anfertigung je eines informierenden und argumentierenden Textes an jedem Messzeitpunkt hinaus werden folgende sprachliche und kognitive Voraussetzungen der Schreibkompetenz erhoben:
- Leseflüssigkeit
- motorische Schreibflüssigkeit
- Arbeitsgedächtniskapazität (phonologisch, räumlich-visuell, zentral)
- Wortschatz
Zur Bestimmung der im Fokus stehenden Teilfähigkeiten der Perspektivenübernahme (konzeptuell, räumlich und affektiv) und der Kohärenzherstellung wurden eigene Aufgabenformate, zum Teil in computerisierter und/oder reaktionszeitbasierter Form, entwickelt.